Xenon Kino Berlin

Filmkunstkino in Berlin-Schöneberg

Geron
»Gerontophilia« CDN 2014 • 83 Min. • frei ab 16 • engl. O.m.U.
Regie: Bruce LaBruce (s.a. »L.A. Zombie« (2010) und »Otto; Or Up With Dead People« (2008) und »The Raspberry Reich« (2003) und »Skin Flick« (1999))
Buch: Bruce LaBruce, Daniel Allen Cox
mit: Walter Borden, Pier-Gabriel Lajoie, Marie-Hélène Thibault, Katie Boland
Kamera / Bildgestaltung: Nicolas Canniccioni
Schnitt / Montage: Glenn Berman
Musik: Ramachandra Borcar

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Eigentlich hat der bildhübsche 18-jährige Lake eine durchaus leidenschaftliche Beziehung zu seiner gleichaltrigen Freundin Desiree, eine attraktive, lebhafte Feministin. Doch scheinbar schlummert in ihm eine alte Seele. Anders kann er sich seine Faszination für ältere Männer und ihre Geschichten aus vergangenen Zeiten nicht erklären. Als Bademeister fertigt er im örtlichen Schwimmbad männliche Aktzeichnungen an, die er heimlich hin und wieder herausholt und nur mit Mütze, Schal, Boxershorts und Socken unter dem überlebensgroßen Schlafzimmerporträt Mahatma Gandhis liebevoll betrachtet und verfeinert. Eines Tages rettet er durch Mund-zu- Mund-Beatmung einen Rentner vor dem Ertrinken und ist doch über seine daraus resultierende Erektion mehr als irritiert …

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Was zunächst wie ein Einzelfall erscheint, entwickelt sich bald zu einer sexuellen Vorliebe. Ein neues Stellenangebot für seine alkoholkranke und nicht gerade männerscheue Mutter lässt den jungen Heiligen mit Helferkomplex als Aushilfe über den Sommer in einem Altersheim antreten. Zunächst ist er nur für die Sterilisation der Bettpfannen zuständig, doch bald darf er der Lust am gealterten Körper mit all seinen Unebenheiten Leben einhauchen. So wird eine Waschung zum erotischen Erweckungserlebnis. Wie das Schicksal es will, lernt der angehende Pfleger in der Folge den 81-jährigen Melvin Peabody kennen, zudem er sich körperlich hingezogen fühlt. Schnell entwickelt sich eine liebevolle Beziehung zwischen dem aufblühenden Adonis und dem durch starke Psychopharmaka sedierten Grand Seigneur …

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Als Lake beginnt Peabodys Pillen heimlich zu entsorgen, entpuppt dieser sich als ausgesprochen lebhafter Charmeur, dessen Reizen Lake schließlich völlig erliegt. Tag für Tag verbringt er am Bett des faszinierenden Mannes, ob bei Gin Rummy oder erotischen Malstudien des schlafenden Objektes seiner Begierde. Es entsteht ein unzertrennliches Band zwischen den beiden. Doch die zuständige Krankenschwester Baptiste kommt hinter dessen Schummelei und setzt die Medikation in drakonischer Art und Weise fort. Lake beschließt, Melvin aus dem Heim zu schmuggeln und mit ihm, eine Reise ans Meer anzutreten. Die gemeinsame Flucht wird zu einem Abenteuer voller Spaß, Liebe und kleiner Eifersüchteleien, wenn die Rollenverteilung zwischen dem jungen und dem alten Liebhaber sich umkehren und Melvin sich vor Verehrern kaum noch retten kann ...

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Wenn zwei sich lieben und füreinander da sind, ist es doch eigentlich egal, welches Geschlecht und welches Alter sie haben. Interessanterweise wird im Laufe des gesamten Films kein einziges Mal infrage gestellt, dass die männliche Hauptfigur gleichgeschlechtliche Interessen hat. Es ist lediglich der eklatante Altersunterschied, um den es hier geht. Damit rückt Bruce LaBruce Homosexualität auf erfrischend unprätentiöse Weise in den Bereich des Normalen.
Gerontophilie besteht nicht bloß aus Sex und Masturbation vor älteren Menschen, sondern beginnt beim Interesse am Alter …

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Dieser Film lief im Xenon im Dezember 2014

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