USA 2025 • 76 Min. • FSK: frei ab 12 • engl. O.m.U.
Regie: Ira Sachs (s.a. »Passages« (2023) und »Little Men« (2015) und »Keep The Lights On« (2012))
Buch: Linda Rosenkrantz, Ira Sachs
mit: Ben Wishaw (s.a. »In Heat« (2024) und »Suffragette« (2015) und »The Danish Girl« (2015) und »Lilting« (2014) und »Wiedershen mit Brideshead« (2007) und »I’m Not There« (2007) und »Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders« (2006))), Rebecca Hall
Kamera: Alex Ashe
Schnitt: Affonso Goncalves (s.a. »May December« (2023) und »Carol« (2015))
Musik:

Im Jahr 1974 zeichneten der Fotograf Peter Hujar und die Schriftstellerin Linda Rosenkrantz in ihrer New Yorker Wohnung eine Unterhaltung auf Tonband auf. Thema ihres nachmittäglichen Gesprächs waren 24 Stunden im Leben des für seine Kompromisslosigkeit bekannten Fotografen, der als eine zentrale Figur der New Yorker Kunst- und Kulturszene der 1970er- und 1980er-Jahre gilt. In seinem neuen Film, der ausschließlich in Lindas Wohnung in Manhattan spielt, setzt Ira Sachs dieses Gespräch frei und fantasievoll in Szene und lässt den lange zurückliegenden Nachmittag und den diskursiven Austausch zwischen zwei einzigartigen Menschen wieder aufleben. Anschaulich erzählt der Fotograf von seinen Begegnungen mit Szenegrößen wie Allen Ginsberg und Susan Sontag, spricht aber auch über die Herausforderungen, die das Leben mit begrenzten finanziellen Mitteln im New York der 1970er-Jahre mit sich bringt. Peter Hujar’s Day ist eine Bloomsday-artige Reflexion über das Leben eines Künstlers und die Zeit selbst …
Berlinale Panorama 2025

Ein verrauchter Spätnachmittag im Jahr 1974. Fotograf Peter Hujar, eine der wichtigsten Figuren der New Yorker Szene, erzählt seiner Freundin Linda Rosenkrantz für ein Kunstprojekt von seinen vergangenen 24 Stunden: über das Leben in einer Stadt, in der alle Kunst machen wollen, aber niemand Geld hat; über ein Treffen mit Allen Ginsberg, der ihm Oralsex mit William S. Burroughs nahelegt; über die schriftstellerischen Vorzüge von Susan Sontag gegenüber Fran Lebowitz; oder auch nur über sein Abendessen. Die beiden sprechen bis in die Nacht, wie es nur Vertraute können: ehrlich, intim, mit leisem Witz und großer Zuneigung …

Aus dem Kunstprojekt von Rosenkrantz ist nie etwas geworden, doch 2019 wurde die Abschrift des Gesprächs in Peter Hujars Archiv entdeckt. Das Transkript erschien später als Buch, nun hat Ira Sachs einen Film daraus gemacht: ein intensives und gleichzeitig wundersam leichtfüßiges Kinoerlebnis, das nicht nur den viel zu früh verstorbenen Peter Hujar feiert - sondern auch die Freundschaft, die Kunst und ein New York, von dem heute nur noch Spuren existieren. Ein warmherziger, vielschichtiger Film über die Wunder des künstlerischen Schaffens, kongenial besetzt mit Ben Whishaw und Rebecca Hall.

